Nirvana-Forum |
Autor | Thema: Quittenpoesie |
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karsten ID # 9 |
Erstellt am 03. June 2018 14:17 (#1)
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Stell dir vor`, wie sehr wir litten
ohne Mus aus süßen Quitten! |
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Leo ID # 4 |
Erstellt am 04. June 2018 13:04 (#2)
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Reißt dir das Band, bricht dir der Fuß,
dann hilft nur süßes Quittenmus |
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Leo ID # 4 |
Erstellt am 04. June 2018 14:11 (#3)
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Jedem Paechbrot-Schnitten-Esser
schmeckt's mit Quittenmus noch besser |
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Torsten ID # 15 |
Erstellt am 06. June 2018 12:09 (#4)
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Bei der Frag, ob Mus, ob Fritten
geht die Neigung hin zu Quitten |
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Conny Administrator ID # 1 |
Erstellt am 07. June 2018 11:03 (#5)
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Auf dem Wochenmarkt, da bitten
alle Käufer nur um Quitten. |
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Torsten ID # 15 |
Erstellt am 07. June 2018 12:03 (#6)
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Gibt`s denn Quitten
auch geschnitten? |
Beiträge: 169 | Mitglied seit: February 2017 | IP-Adresse: nicht gespeichert | |
karsten ID # 9 |
Erstellt am 08. June 2018 18:05 (#7)
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Verkauft sich besser als geschnitten
Brot: das Mus von Quitten. |
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karsten ID # 9 |
Erstellt am 08. June 2018 18:06 (#8)
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Die Gegner fahren mit Euch Schlitten?
Ein kleiner Trost: Gelee aus Quitten. |
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Mick2 ID # 5 |
Erstellt am 18. April 2020 15:14 (#9)
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achtzehn pasteten: 18 (quittenpastete)
wenn sie der oktober ins astwerk hängte, ausgebeulte lampions, war es zeit: wir pflückten quitten, wuchteten körbeweise gelb in die küche unters wasser. apfel und birne reiften ihrem namen zu, einer schlichten süße - anders als die quitte an ihrem baum im hintersten winkel meines alphabets, im latein des gartens, hart und fremd in ihrem arom, wir schnitten, viertelten, entkernten das fleisch (vier große hände, zwei kleine), schemenhaft im dampf des entsafters, gaben zucker, hitze, mühe zu etwas, das sich roh dem mund versagte. wer konnte, wollte quitten begreifen, ihr gelee, in bauchigen gläsern für die dunklen tage in den regalen aufge- reiht, in einem keller von tagen, wo sie leuchteten, leuchteten. (aus: Jan Wagner: Selbstporträt mit Bienenschwarm, Ausgewählte Gedichte 2001 - 2015, Berlin 2016) |
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Miguel ID # 2 |
Erstellt am 28. April 2020 07:59 (#10)
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Es wäre schick, so sprach die Quitte
wär mein mein Kern nicht in der Mitte An der Seite, das wär schön könnt' man ihn viel besser sehen. Doch der Kern, kaum an der Seite suchte leider schnell das Weite. So muss unsere Quitte eben ohne Kern jetzt weiterleben. Aus: Miguel Wolf, Frühstücksgedichte) |
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Stephan ID # 3 |
Erstellt am 28. April 2020 19:20 (#11)
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Nun soll es mal ein Ende haben mit dem reimen.
Denn bei wollen mir so gar keine Verse keimen. Deswegen hier kein Gedicht, sondern eine Geschicht' ! Quitten - eine Annäherung in Vierteljahrhundert-Schritten Ich weiss noch ziemlich genau, wann ich das erste Mal überhaupt etwas über Quitten erfuhr. Verantwortlich dafür war Christa, ein Mädchen aus meiner Klasse mit kurzen, immer leicht verschrubbelten dunklen Haaren. Sie wohnte auf dem Berg in der sogenannten Schlesiersiedlung am Rand oder genau besehen ausserhalb meines Heimatdorfes Niederbachem. Das eigentliche Dorf war im Tal und an den Hängen, samt meiner katholischen Grundschule. Hier wohnten noch einige Bauern, aber überwiegend hohe Regierungsbeamte, Diplomaten, Lobbyisten und auch einige Journalisten wie mein Vater und deren Familien. Die Welt war heile, die Väter brachten viel Geld mit nach Hause, die Mütter blieben brav daheim und Kiesinger war Bundeskanzler. Christa und ich hatten keinen besonderen Kontakt, wir gingen nur halt zufällig in die gleiche dritte Klasse. Nur einmal, als ich mit dem Fahrrad zunächst achtlos an ihrem Haus vorbei fuhr, sah ich sie und wir kamen ins Gespräch. Ich entdeckte in ihrem Garten einen Baum mit ziemlich gelben Früchten. Zuerst dachte ich, es wären Äpfel, aber Christa klärte mich auf, dass es Quitten seien, aus denen sie im Herbst Marmelade oder Gelee machen würden. Sie ergänzte noch, dass man Quitten so nicht essen könne, angeblich wären sie im rohen Zustand sogar giftig. Man müsste sie erst ordentlich kochen und mit viel Zucker versehen, bevor man sie zu sich nehmen dürfte. Ich konnte mir das nicht vorstellen, denn bisher dachte ich, man könne Marmelade und Gelee nur aus (süssen!) Früchten machen, die man auch so in rohem Zustand verzehren dürfte, seien es nun Äpfel, Himbeeren, Kirschen oder... Christas Mutter kam aus dem kleinem Haus heraus, stellte sich dazu und sagte irgendetwas, in meinen Ohren sehr barsch klingendes in einem mir fast unverständlichen deutsch, das war wohl schlesisch. Etwas befremdet und verstört von allem, was ich in den letzten fünf Minuten gehört hatte, fuhr ich weiter mit meinem Fahrrad. Heute fällt mir dazu noch ein, dass dies die Zeit war, in der es unter all diesen sehr gut situierten Bewohnern aus Niederbachem als "hip" galt, Artischocken aus Frankreich zu essen. Und als der letzte Schrei galt damals Chicoree aus Belgien, zu der Zeit noch extrem bitter und für meine Zunge einfach bäääh! Es dauerte noch etwa ein Viertel Jahrhundert, bis ich die Quitten wieder entdeckte. In einem gut sortierten Supermarkt sah ich Anfang der Neunziger Quittengelee in Dosen von der Firma Schwartau. Aus reiner Neugier kaufte ich eine Dose für, glaube ich, 2,99 DM. Das war damals ein unverschämt hoher Marmeladenpreis. Aber ich hatte Quitten ja noch nie zu mir genommen und ich wollte es jetzt unbedingt mal ausprobieren. Ich hab's nicht bereut. Als ich die Dose öffnete, kam mir ein angenehmer, schöner, intensiver Geruch entgegen. Ich nahm ein Sesambrötchen, etwas Butter dazu, und verteilte dann eine dicke Schicht der gelben, doch etwas glibbrigen Masse darauf und biss hinein. Es war einfach lecker, ein neuer, mir bis dahin gänzlich unbekannter Geschmack, irgendwo ein Rest säuerlich, aber etwas neues, sympathisches, frisches, leicht erdiges mit natürlich viel Zucker. Einfach lecker, ich war begeistert. Es gab dann ein Jahr morgens nur Quittengelee als Brotaufstrich. Solange, bis ich es förmlich nicht mehr sehen konnte und es wieder in Vergessenheit geriet. Leider gibt es heute, soweit ich weiss, dieses Quittengelee von Schwartau nicht mehr, zumindestens nicht mehr in Dosen so wie damals. Wieder ein Viertel Jahrhundert später, es war Ende 2018, fuhr ich abends mal zu Elisabeth. Als ich in ihre Küche kam, zeigte sie mir einen großen Beutel mit für mich auf den ersten Blick undefinierbaren Früchten. Eine gute Bekannte hatte ihr Quitten geschenkt, sie waren ziemlich reif, leider nicht mehr so quietschgelb, sondern eher bräunlich mit ein bisschen schwarz und grau und auch schon etwas angedätscht. Aber laut Elisabeth genau richtig, um daraus jetzt Gelee zu machen. Die Früchte waren immer noch sehr hart, und ich fand, es war eine Sauarbeit, sie zu schälen, entkernen und zu zerteilen. Es war das erste Mal, das ich eine Quitte in der Hand hatte. Wir nahmen dann den größten Topf und kochten sie ein, Zucker dazu, kurz weiter kochen und den Saft oder Sud danach ab in Gläser. Das witzige ist, dass Elisabeth kaum Marmelade und/oder Gelee isst. So bin ich der große Gewinner dieser Einkochaktion gewesen, das letzte Glas aus dieser Aktion habe ich im letzten Monat geleert. Jetzt freue ich mich schon wieder auf das nächste Einkochen. Jedenfalls werde ich kein Vierteljahrhundert mehr damit warten. ----------------------- Stephan |
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karsten ID # 9 |
Erstellt am 28. April 2020 20:36 (#12)
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Ach ich wünschte, wir beschritten
neue Wege mit den Quitten. |
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Nils ID # 7 |
Erstellt am 29. April 2020 14:10 (#13)
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Eure Reime find ich sehr schön,
so könnt`s hier gerne weitergehn. Sie verschönern mir den Tag, auch wenn ich Quitten gar nicht mag. ----------------------- Nils |
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Conny Administrator ID # 1 |
Erstellt am 01. May 2020 09:03 (#14)
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Du bist den Weg geschritten
Von jungen bis zu reifen Damen. Zwar wechselten der Holden Namen Doch blieben stets die Quitten. |
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Torsten ID # 15 |
Erstellt am 16. June 2020 13:50 (#15)
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Was sind denn das für Sitten ?
Es gibt wohl wicht`geres als Quitten ! Andrerseits die Quitte ist an sich schon eine Sitte, wenngleich verbunden mit der Bitte esst niemals ihre Mitte ! |
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marco ID # 17 |
Erstellt am 29. June 2020 22:10 (#16)
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All die Quitten
die wir von den Bäumen schnitten, um sie dann in allen Ehren mit Genuss gar zu verzehren, aßen wir ganz unverhofft lieber niemals ungekocht Denn - wir gendern - schmeckt der Quitter roh allein doch ziemlich bitter Nur als Mus, Kompott, Gelee mundet er mehr als okay In die frische Frucht der Biss schmeckt dagegen wie Beschiss Drum dürft ihr euch nie genieren Quitten einfach zu gelieren Oder macht doch Quittenmus für den fruchtigen Genuß ----------------------- Marco |
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Miguel ID # 2 |
Erstellt am 30. June 2020 10:00 (#17)
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Chapeau, Marco! Die gegenderte Quitte hat mich tief beeindruckt.
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jcquantz ID # 6 |
Erstellt am 04. July 2020 10:05 (#18)
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wollte Ausschau halten kurz nach kickern
fand berückende poesie von quittern ----------------------- JCQuantz |
Beiträge: 25 | Mitglied seit: December 2016 | IP-Adresse: nicht gespeichert | |
karsten ID # 9 |
Erstellt am 11. July 2020 12:38 (#19)
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Voll bescheuert ist Great Britain,
einfach die EU zu quitten. |
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