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Autor Thema: Die einzig wahre Wahrheit
Leo


ID # 4


  Erstellt am 05. February 2017 16:37 (#1)  |  Zitat Zitat   PN PN   E-Mail E-Mail
Tja meine Damen und Herren zu Hause an den Bildschirmen, heute war mal wieder richtig was los am Millerntor.
Und was lese ich in der so genannten Fachpresse? Was bekomme ich von den staatlich alimentierten Pinocchios der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten als Wahrheit serviert? Wieder nur das Ergebnis der heimlichen Kungeleien irgendwelcher verschwörerischer, korrupter Mafiabanden, Spitzname: DIE POLITIKER.
Darum hier und jetzt die einzige wahre Wahrheit zum Spiel:

FC St. Pauli: Torsten Heerwagen, Toschi Dudziak, Olaf Sobiech, Leo Park, Stefan Mütze Flum, Marcus Nehrig, Mika Sobota, Jonas Sahin, Jörg Thy
Eintracht Braunschweig: J.C. Fejzic, Pit Baffo, Frank Decarli, Frank-Uwe Reichel, Malte Moll, Klaus Ofosu-Ayeh, Coos Nyman, Leander Kumbela

Und da wären wir auch schon mitten im Spiel. Pauli lässt den Ball wunderschön zirkulieren, macht das Spiel breit, die Eintracht tut sich schwer, bleibt immer wieder hängen. Ofosuh-Ayeh wirkt fast abwesend, Moll hält dem unerbittlichen offensiven Pressing vor allem durch Thy und Sahin nur selten stand, und Nyman und Kumbela bleiben ein ums andere Mal an der braun-weißen Freierkette (höhöhö, Dreierkette natürlich) hängen. Kein Wunder also: Dann macht es bumm, ja und dann krachts, und alles ruft: Der Thy, der machts!
Es klingelt noch zweimal in Halbzeit eins, und dann steht es null zu drei. Zwei Aluminiumtreffer durch Moll und etliche nicht jugendfreie Fußballfachbegriffe aus den Mündern von Reichel und Decarli, mehr hatten die Löwen nicht zu bieten.
Die Halbzeitgespräche nehmen einen unterschiedlichen Verlauf. Während Thorsten Lieberknecht seine Männer mit aller Macht nach vorne peitscht und auch vor ungewöhnlichen Umstellungen nicht zurückschreckt (Decarli in die Spitze, Moll ins Abwehrzentrum), flehen Lienen, Janßen und Ramdane ihre Boys in Brown an, so weiterzuspielen wie in Halbzeit eins. Und genützt hat es ... genau gar nichts.
Pomadige Abspiele aus der Abwehr, luschiges Zweikampfverhalten, müde Beine, müde Köpfe ... nichts ging mehr. Dafür hatten die Okerstädter den Weckruf ihres Trainers sehr wohl vernommen. Schnell waren zwei Tore gefallen, der Anschluss hergestellt.
Wer geglaubt hatte, dass die Kiezkicker sich noch einmal in die Partie zurückkämpfen würde, der sollte sich nicht getäuscht sehen. Promt fiel das zwo zu vier durch Thy. Thy, immer wieder Thy. Er war es, der sein Team ins Spiel brachte, mit sehenswerten Treffern und einer Laufbereitschaft, die nur ein Vorbild zu kennen schien: Alberto Juantorena, ehrfurchtsvoll auch El Caballo genannt.
Die Tore, ja die Tore. Die Reihenfolge ab jetzt so: 2:4, 3:4, 3:5, 4:5, 5:5, 6:5, 6:6, 6:7, und alles innerhalb einer halben Stunde.
Und jetzt muss ich emotional werden: Es war Wahnsinn. Es war ein Kampf. Es war frustrierend und hoffnungsvoll und beschissen und jubilierend. Es gab herrliche Ballpassagen. Da wurde gerackert und alles gegeben, und am Schluss haben wir gewonnen.
Das Schlusswort gebührt Decarli, der mit seinen beiden Treffern dem Team aus der am Ölpersee und an der Alten Schunter gelegenen zweitgrößten Stadt Niedersachsens, der Heimat Konrad Kochs, ja, jenes Konrad Koch, dem wir die Einführung des Fußballspiels in Deutschland sowie das erste Regelwerk zu verdanken haben und der in einem Kinofilm vor ein paar Jahren von Daniel Brühl verkörpert wurde, noch einmal Mut und Lebenswillen eingeimpft hatte, aber letztendlich die Niederlage auch nicht verhindern konnte.
Zitat:
Ich leg mich jetzt aufs Sofa.


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